Die Polyneuropathie kann die Ursache sein eines RLS. Diese Erkrankung kann aber auch allein ganz ähnliche Gefühlsstörungen hervorrufen. Die RLS Beschwerden unterscheiden sich von den polyneuropathischen Schmerzen durch die deutliche Abhängigkeit von der Tageszeit, der Lokalisation in der Tiefe und durch die Besserung bei Aktivität. Bei den Polyneuropathien sind die Gefühlsstörungen meist konstant vorhandenen und bessern nicht bei Bewegung.
Bei den Polyneuropathien muss berücksichtigt werden, dass in vielen Fällen keine subjektiven Beschwerden auftreten. Eine Elektrophysiologische Untersuchung halten
wir auch deswegen angezeigt, weil auch eine isolierte Polyneuropathie (ohne RLS) ähnliche Beschwerden verursacht wie das RLS. Falls elektrophysiologisch eine Polyneuropathie bestätigt werden kann
muss man nach deren Ursachen suchen, welche dann anders als das RLS behandelt werden müssten.
Bei der elektrophysiologischen Untersuchung wird die Fortleitungs-geschwindigkeit im Nerv gemessen. Dazu muss der Nerv an einer gut zugänglichen Stelle elektrisch
gereizt werden und die daraus resultierende Muskelzuckung bzw. das sensible Nervenpotential kann an anderer Stelle abgegriffen werden.
Gefässleiden wie z.B. Krampfadern oder Arteriosklerose der Beinarterien wurden früher als Ursache des RLS angesehen. Heute erscheint es wichtiger diese Erkrankungen vom RLS abzugrenzen, weil sie ähnliche Beschwerden hervorrufen aber anders behandelt werden. Bei der Arteriosklerose der Beinarterien treten die Schmerzen bei Bewegung stärker in Erscheinung. Die Patienten müssen beim Gehen Pausen einlegen während denen die Schmerzen sich bessern. Man spricht von der Schaufensterkrankheit.
Nächtliche Wadenkrämpfe (Crampi nocturni) sind sehr häufig - auch bei gesunden Personen. Diese treten anfallsartig auf, häufig bei einer Bewegung und werden gelindert durch Dehnen des verkrampften Muskels.